Sonntag, 27. Mai 2012

Rezept 3: Blütenpaste nach Alan Dunn

Heute wird das Geheimnis der Blumen verraten. Das Rezept ist von Alan Dunn, DER Spezialist für echt aussehende Zuckerblumen und mein Vorbild. Es gibt nur leider einen kleinen Nachteil: man braucht eine WIRKLICH gute Küchenmaschine, Kitchen Aid oder Kenwood sind dafür geeignet, die süße kleine Bosch geht dabei hoffnungslos ein. Bei den beiden Ersten ist das Getriebe meines Wissens nach aus Metall und eindeutig stärker als bei der Bosch was sich auch beim Gewicht der Maschinen bemerkbar macht (7 Kilo aufwärts zu nicht einmal 3). Wer keine dieser "Profimaschinen" zu hause hat kann auch das Rezept nach Nicolas Lodge machen, welches zwar einfacher ist aber auch sehr schnell trocknet und nach meinem empfinden nicht so schön zu verarbeiten, zum Üben reicht es aber auf alle Fälle (wird bei Bedarf nachgereicht). Dafür reicht die Bosch gerade noch.


Für das Alan Dunn Rezept brauchen wir:

500g                Puderzucker (Staubzucker von Wiener Zucker ist zu grob)
3-4 Teelöffel    CMC
10 ml               gemahlene Gelantine
25 ml               kaltes Wasser
10 ml               Glukosesirup
3 Teelöffel       Kokosfett (1 Tl Ceres Soft, 2 Tl normales "hartes" Ceres)
1 mittleres Eiweiß ( ca. 30 Gramm)

Alle Zutaten die man nicht beim Lebensmittelgeschäft um die Ecke bekommt, sind bei Alles Torte erhältlich und auch ein Kilo Puderzucker ist mit 2,- € nicht wirklich teurer als normaler Staubzucker. Der Trick zum Abmessen der Gelantine, des Wassers und des Glukosesirups ist eine kleine Spritze (wie die beim Arzt) mit 25ml Volumen die noch von meinen Ausflug in die Molekularküche übrig war und jetzt ein treuer Helfer ist. Den Sirup sollte man allerdings kurz bevor man ihn braucht, für einige Sekunden in die Mikrowelle. Dadurch wird das relativ zähe Zeug wieder so flüssig, dass man ihn mit der Spritze abmessen kann.

Wichtig ist auch, dass alles so genau wie möglich abgemessen wird, da ein bisschen zu viel oder zu wenig Flüssigkeit die Konsistenz schon zum Nachteil (zu hart oder zu weich) beeinflussen kann.

Als oberste Regel gilt beim Kochen und Backen immer: man muss sich Zeit dafür nehmen und  man darf sich NIE ablenken lassen oder denken das geht eh schnell schnell - denn da passieren leider die meisten Fehler (z.B. Zutaten zulange in der Mikrowelle gelassen und sind verbrannt)

Als erstes die Gelantine abmessen und in einer Schüssel mit dem Wasser so lange  quellen lassen. bis alles andere vorbereitet ist. Den Puderzucker in die Mixerschüssel sieben und das CMC untermengen. Das Kokosfett vorbereiten und auch das Eiweiß in einem Becher abmessen damit alles griffbereit steht. Jetzt kommt die Mokrowelle ins Spiel: Als erstes den Glukosesirup langsam solange erwärmen bis er sich mit der Spritze abmessen lässt, dazu den Sirup immer nur kurz für max 10 Sekunden in der Mikrowelle lassen damit er nicht kocht. Gleich nach der Glukose kommt die Gelantine in die Mikro und wird genauso vorsichtig verflüssigt wie der Sirup, vielleicht noch vorsichtiger da es hier noch schneller geht als beim Sirup. Dann das Kokosfett und den Sirup zur Gelantine geben und das Kokosfett darin Schmelzen, nur so lange bis das Fett flüssig ist und zwischendurch auch immer wieder umrühren (auch wieder vorsichtig in der Mikrowelle) Wenn die Gelatine-Glukose-Kokosfett-Mischung flüssig ist aber NICHT kocht, kommt sie zum Zucker und wird dann gleich mit dem Mixer auf niedriger bis mittlerer Stufe vorsichtig untergemengt. Wenn sich die Gelantine schon etwas mit dem Zucker vermischt hat das Eiweiß hinzugeben und die Masse solange mixen bis der ganze Zucker eingearbeitet ist und es eine homogene weiche Masse ist. Eventuell muss man während dem Mixen die Geschwindigkeit variieren. Die fertige Blütenpaste aus der Mixerschüssel holen, die Oberfläche leicht mit ein Wenig Kokosfett einreiben, damit die Masse im Gefrierbeutel nicht kleben bleibt und die Oberfläche nicht austrocknet. Das Sackerl mit der Blütenpasste luftdicht verschließen da die Masse sonst sehr schnell austrocknet. Die Blütenpaste muss nun für 24 Stunden im Kühlschrank rasten damit die Gelantine und das CMC arbeiten können.

Die Blütenpaste wird in der Ruhephase fester, fast schon steinhart. Vor dem Gebrauch sollte man sie auf Zimmertemperatur kommen lassen und immer nur soviel aus dem Gefrierbeutel nehmen wir man gerade benötigt (z.B. ein Erbsengroßes Stück für eine kleine Blüte usw.). Bevor man jedoch Blüten formen kann, muss die Masse geschmeidig gegknetet werden und das CMC aktivieren.

(CMC wird zum herstellen von z.B. Gels verwendet)

Viel Spaß beim Experimentieren! Falls Fragen auftauchen oder irgendetwas Unklar ist könnt ihr mit dies in Form eines Kommentares mitteilen.

Süße Grüße

Silvia

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